1.5 Warum ist ein Blutzuckerprofil wichtig für die Voruntersuchung?

Weil der Arzt am Blutzuckerprofil einige Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes oder Lebererkrankungen feststellen kann.

1.5.1 Was ist der Blutzuckerwert (Blutglukose)?

Der Blutzuckerwert bezeichnet die Konzentration an gelöstem Traubenzucker, der Glukose, im Blut. Durch die Glukose wird die Energieversorgung der Zellen sichergestellt. Normalerweise liegt der Blutzuckerspiegel zwischen 70 und 110 mg/dl bzw. 3,9 und 5,5 mmol/l. Cortison und die Immunsuppressiva können nach der Transplantation den Blutzuckerspiegel verändern.

1.5.2 Wann wird der Blutzuckerwert bestimmt?

Der Blutzuckerwert wird bei Verdacht auf Unterzucker gemessen, Überzucker, sowie  zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei bereits bekanntem Diabetes, bei Fehl- und Mangelernährungszuständen, bei bekannten Stoffwechselstörungen des Kohlenhydrathaushalts, beispielsweise durch einen bestimmten Enzymmangel.

Bei einem Blutzuckertagesprofil wird der Blutzucker drei- bis sechsmal täglich kontrolliert und bestimmt. So lässt sich die Reaktion des Blutzuckerspiegels auf die Nahrungszufuhr messen und er kann dementsprechend danach behandelt werden.

Bei einem oralen Glukose-Toleranz-Test (OGTT) wird dem Patienten eine definierte Menge an Glukose zugeführt und dann ein Blutzuckertagesprofil durchgeführt.

1.5.3 Woraus wird der Blutzuckerwert bestimmt?

Den Blutzuckerwert  bestimmt man aus einem Tropfen Blut, dem Kapillarblut (nicht aus der Vene, sondern aus dem Hautgewebe per Einstich). Das Kapillarblut kann durch einen Stich in den Finger oder dem Ohrläppchen gewonnen werden (so wird auch der Sauerstoff im Blut gemessen).

Es gibt moderne, sehr kleine und preiswerte Geräte, bei denen der gewonnene Blutstropfen nur auf eine kleine Messfläche aufgetragen wird. Nach etwa einer halben Minute zeigt das Gerät dann den Messwert an. Im Krankenhaus kann aus einer ohnehin entnommenen Blutprobe im Labor gleich der Blutzuckerwert bestimmt werden.

1.5.4 Wann ist der Blutzuckerwert zu niedrig?

Wenn Du bereits Insulinpflichtig bist und Du zu viel Insulin spritzt, dann rauscht der Blutzuckerspiegel in den Keller. Du "unterzuckerst" und musst umgehend mit zuckerhaltiger Nahrung gegenlenken.

Bei Überproduktion von Insulin bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, bei Störungen des Hormonhaushalts durch Unterfunktion der Hypophyse oder der Schilddrüse, bei übermäßiger körperlicher Arbeit ohne ausreichende Nahrungszufuhr, bei Mangelernährung, zum Beispiel beim Alkoholiker oder nach übermäßigem Fasten, bei Funktionsstörungen der Leber (Leberzirrhose oder Hepatitis) oder nach reichlich Alkoholgenuss auf nüchternen Magen kann der Blutzucker ebenfalls zu stark abfallen.

1.5.5 Wann ist der Blutzuckerwert zu hoch?

Bei Diabetes mellitus Typ I & II

Typ - 1 - Diabetes wird durch den absoluten Mangel am Hormon Insulin verursacht. Meistens beginnt die Erkrankung schon im Kindes- und Jugendalter, aber auch im fortgeschrittenen Alter kann sich Typ-1-Diabetes entwickeln. Die Krankheit ist derzeit noch unheilbar, lässt sich jedoch mit Insulin behandeln. Allerdings müssen die Patienten  lebenslang Insulin spritzen. Für jeden Diabetiker ist es wichtig, den Blutzucker optimal einzustellen. Nicht nur, um akute Entgleisungen des Stoffwechsels wie eine Unterzuckerung zu verhindern, sondern auch um diabetische Folgeerkrankungen zu vermeiden oder hinauszuzögern.

Typ - 2 - Diabetes entsteht durch langjährige Überproduktion von Insulin durch zuckerreiche (kohlehydratreiche) Ernährung. Die Insulinzellen können irgendwann einfach nicht mehr und sind "ausgepowert". Typ - 2 - Diabetes wird zwar auch Altersdiabetes genannt aber es kann auch junge Menschen betreffen - und zwar dann, wenn diese stark übergwichtig sind.