1.3 Wofür dient die HLA Gewebetypisierung?

Deine ureigenen Gewebemerkmale bestehen aus Eiweißmolekülen auf der Oberfläche der Zellen, aus denen Dein Körper besteht. Sie kommen unter anderem auch auf Deinen weißen Blutzellen, den Leukozyten, vor. Hier lassen sie sich hier am leichtesten nachweisen. Deshalb hat man sie auch als Humane Leukozyten Antigene (menschliche weisse Blutkörperchen-Antigene) oder kurz HLA-Antigene getauft.

Jeder Mensch verfügt über mindestens 6 verschiedene Gruppen von HLA-Antigenen. Diese nennt man HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-DR, HLA-DQ und HLA-DP. Alle diese Antigene helfen dem Immunsystem - und jetzt kommt's! - Bakterien und Viren zu identifizieren.

Die Gene, die für die Ausprägung dieser 6 verschiedenen Merkmalsgruppen verantwortlich sind, besitzen verschiedene Formen, so genannte Allele. Sie bewirken, daß sich die spezifischen Eiweißmoleküle der einzelnen HLA-Antigen-Gruppen, z. B. für das Merkmal HLA-B von Individuum zu Individuum trotz vieler Gemeinsamkeiten unterscheiden. Insgesamt sind mehr als 1300 verschiedene HLA-Allele bekannt.

HLA-Antigene werden gleichberechtigt vererbt. Das heißt jeder Mensch besitzt für jede Merkmalsgruppe (HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-DR, HLA-DQ und HLA-DP) zwei spezifische Eiweißmoleküle auf seiner Zelloberfläche, eins von der Mutter und eins vom Vater. Insgesamt wären das also 12 mögliche verschiedene Moleküle.

Für die routinemäßige HLA-Typisierung stehen den Ärzten serologische und molekularbiologische Testmethoden zur Verfügung. Du musst dazu etwa 5 bis 10 ml Blut abgeben.